Am 24. März 2025 fand in Paris der „Democracy and Liberties Summit“ statt, eine wegweisende Zusammenkunft, die von der Europäischen Demokratischen Partei (EDP) zusammen mit Renaissance, Renew Europe und ALDE organisiert wurde. Auf diesem Gipfel kamen europäische Spitzenpolitiker und Entscheidungsträger zusammen, um über die drängenden Herausforderungen zu beraten, mit denen Demokratien heute konfrontiert sind, und um einen Kurs zum Schutz demokratischer Werte und Freiheiten auf dem gesamten Kontinent festzulegen.
Führung und Engagement der EDP
Die EDP spielte eine zentrale Rolle bei der Organisation des Gipfels und unterstrich damit unser unerschütterliches Engagement für die Stärkung demokratischer Institutionen und die Förderung bürgerlicher Freiheiten in ganz Europa. Unsere Führungsspitze war unter den Rednern des Gipfels prominent vertreten.
François Bayrou, unser EDP-Präsident und Premierminister von Frankreich, eröffnete den Gipfel mit einer inspirierenden Rede, in der er politische Kräfte in ganz Europa dazu aufrief, sich gemeinsam für die Verteidigung demokratischer Institutionen einzusetzen. Er betonte die dringende Notwendigkeit, die Grundfreiheiten zu schützen, die Rechtsstaatlichkeit aufrechtzuerhalten und die zunehmenden Bedrohungen für die demokratische Regierungsführung zu bekämpfen. Bayrou forderte angesichts des wachsenden Populismus und Autoritarismus eine unerschütterliche Unterstützung der Demokratie und forderte die Staats- und Regierungschefs auf, die internationale Zusammenarbeit zu stärken und sicherzustellen, dass demokratische Werte im Mittelpunkt der europäischen und globalen Politik bleiben. Seine Rede gab den Ton für einen Gipfel an, der sich der Stärkung der Demokratie als Eckpfeiler einer gerechten und wohlhabenden Gesellschaft widmete.
Sandro Gozi, Generalsekretär der EDP, war eine weitere prominente Stimme während der Veranstaltung und erläuterte die Vision der Partei für eine stärker integrierte und widerstandsfähigere Europäische Union. In seiner Ansprache an die Teilnehmer des Gipfels erläuterte unser Generalsekretär Sandro Gozi eine überzeugende Vision für die Verteidigungsstrategie Europas und betonte, dass jetzt dringend Maßnahmen erforderlich sind, um die Fehler der Vergangenheit auszugleichen.
Hier seine vollständige Erklärung: „Die Ära des Aufschubs, der halben Maßnahmen, der beschwichtigenden und irreführenden Notlösungen geht zu Ende. Wir treten in eine Zeit der Konsequenzen ein.“ – Winston Churchill, 12. November 1936. Heute treten wir erneut in eine Zeit der Konsequenzen ein. Aber dieses Mal ist nichts klar. Die Welt ist instabil, die Fundamente zittern, die Allianzen brechen zusammen. Trump und Putin sind sich in einem Punkt eindeutig einig: Die EU ist ein Hindernis für ihre neue imperialistische Vision. „Die EU wurde gegründet, um uns zu überrollen“, erklärte Trump. Die Wahrheit ist, dass wir zu lange gewartet haben, um das zu tun, was wir tun müssen. 42 Jahre: Mit dem Vertrag von Maastricht wurde das Ziel einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik festgeschrieben. Oder sogar 72 Jahre: Ich beziehe mich auf die große verpasste Chance der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft. Wir sind zu Experten für Zeitverschwendung geworden. Wir haben eine politische Grammatik der Kapitulation erfunden: „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt„, „Warten wir den nächsten Rat ab“, „Institutionelle Reformen sind unmöglich„, „Eines Tages werden wir vielleicht etwas aufbauen.“ Aber während wir warteten, bauten andere etwas auf. Autokraten warten nicht. Sie schreiten voran. Die Europäische Union muss eine demokratische Macht werden.
Es ist Zeit zu handeln. Wir haben die Mittel dazu. Unsere Verträge ermöglichen es einer Gruppe von Staaten, in Fragen der Verteidigung und Sicherheit mit Mehrheit voranzuschreiten. Weil es jetzt darauf ankommt, schnell zu handeln und unsere Hilfe für die Ukraine zu verstärken. Aber ohne eine strukturierte und dauerhafte Regierungsführung besteht die Gefahr, dass viele zum Status quo zurückkehren, sobald die Spannungen und Emotionen abgeklungen sind. Wir kennen die Lektion der Geschichte: Ohne Frauen und Männer ist nichts möglich, aber ohne Institutionen ist nichts von Dauer. Und ja, ohne Demokratie ist nichts akzeptabel. Die Allianz der Demokratien war ein zentrales Ziel unseres Wahlprogramms.
Für uns, die europäischen Demokraten, ist es daher sehr wichtig, sie heute wiederzubeleben und enger mit den Demokraten in den USA und weltweit zusammenzuarbeiten. Deshalb stehen wir fest an der Seite der Ukraine, zusammen mit unseren britischen Freunden. Denn das bedeutet, für die Demokratie zu kämpfen.
Emmanuel Macron und François Bayrou engagieren sich stark in diesem Kampf. Und deshalb wollen wir den Kontinent vereinen. Aber um Europa zu vereinen, müssen wir unsere Unionsverträge reformieren. Der Status quo gibt denen Macht, die jede Veränderung blockieren wollen. Um heute ein neues Land in die Union aufzunehmen, müssen wir mehr als 150 Mal einstimmig abstimmen! Rechnen Sie selbst: Bei sieben oder acht Beitrittskandidaten bedeutet dies mehr als tausend Goldgruben für Viktor Orbán, um zu blockieren. Die politische Europa wird nicht aus einem schwammigen Konsens entstehen, sondern aus einem klaren Mut. Keine europäische Macht ohne transnationale Demokratie. Keine gemeinsame Sicherheit ohne europäische Souveränität. Die Geschichte wiederholt sich nicht zweimal.
Wir müssen uns entscheiden. Jetzt.
Werden wir auf der Speisekarte von Washington, Peking oder Moskau stehen oder werden wir die Speisekarte bestimmen? Das ist hier die Frage. Ein wirklich demokratisches und mächtiges Europa kann nicht proklamiert werden. Es muss aufgebaut werden. Und wir müssen jetzt damit anfangen.
Die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der Gipfelerklärung
Der Gipfel gipfelte in einer umfassenden Erklärung, in der mehrere strategische Initiativen zur Stärkung der Demokratie und der Freiheiten innerhalb der EU dargelegt wurden. Im Folgenden sind die wichtigsten Verpflichtungen aufgeführt, auf die wir uns im EDP und mit unseren Partnern geeinigt haben:
- 1. Eine Allianz der Liberalen Demokratien Der aktuelle Zustand der liberalen Demokratie in der Welt ist düster. Von 167 Ländern sind weniger als 45 % Demokratien und 55 % sind halb- oder vollautoritäre Regime. Wir werden unser Möglichstes tun, um das Gleichgewicht in die andere Richtung zu kippen. Wir sind entschlossen, die liberalen Demokratien weltweit zu verbünden.
- 2. Dauerhaften Frieden und Wohlstand sichern Dauerhafter Frieden ist unser vorrangiges politisches Ziel und der Grundstein für globale Stabilität. Frieden kann jedoch nicht um jeden Preis erreicht werden. Die Bedingungen für Frieden müssen die Grundrechte respektieren und die territoriale Souveränität der Nationen und ihrer Bürger wahren. Wirtschaftswachstum und Energieunabhängigkeit sind ebenfalls Schlüsselkomponenten eines friedlichen und wohlhabenden Europas.
- 3. Eine echte europäische Verteidigung aufbauen Europa muss die Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernehmen. Wir fordern einen robusten europäischen Verteidigungsrahmen, einschließlich höherer Verteidigungsausgaben von mindestens 3 % des BIP durch die Mitgliedstaaten. Wir begrüßen auch Diskussionen über die Ausweitung der nuklearen Abschreckung Frankreichs auf andere europäische Länder, um die kollektive Sicherheit zu erhöhen.
- 4. Die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist. Die Ukraine verkörpert den Kampf für Freiheit und Demokratie. Wir fordern die Einrichtung rechtlicher und finanzieller Mechanismen, um eingefrorene russische Staatsvermögen zur Unterstützung der Verteidigung und des Wiederaufbaus der Ukraine zu nutzen. Wir fordern außerdem beschleunigte Beitrittsgespräche für die EU-Mitgliedschaft der Ukraine und eine verstärkte Integration in Schlüsselbereichen wie der europäischen Verteidigungsindustrie.
- 5. Menschenrechte überall verteidigen Wir verpflichten uns, demokratische Werte und Menschenrechte sowohl innerhalb Europas als auch weltweit zu fördern. Wir verurteilen autoritäre Regime, fordern freie und faire Wahlen in Belarus und bekräftigen unsere Unterstützung für demokratische Bewegungen in Georgien, Moldawien und darüber hinaus.
- 6. Multilateralismus stärken Die Nachkriegsordnung des Multilateralismus steht unter Druck, aber die internationale Zusammenarbeit bleibt unerlässlich. Wir fordern eine Neuerfindung des Multilateralismus, einschließlich der Erhebung des Euro zur Reservewährung, um die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit Europas zu stärken. Kollektives Handeln ist unerlässlich, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel, Sicherheitsbedrohungen und wirtschaftliche Instabilität zu bewältigen.
Ausblick
Der „Demokratie- und Freiheitsgipfel“ in Paris markierte einen bedeutenden Meilenstein in den laufenden Bemühungen zur Stärkung demokratischer Werte innerhalb der Europäischen Union. Die entscheidende Rolle des EDP bei dieser Initiative spiegelt sein unerschütterliches Engagement für die Förderung eines geeinten, widerstandsfähigen und demokratischen Europas wider. Während die EU komplexe Herausforderungen meistert, strebt die EDP, die Schlussfolgerungen des Gipfels in konkrete Maßnahmen umzusetzen, die die Freiheiten aller europäischen Bürger wahren und fördern und unsere demokratischen Institutionen stärken.
Unsere EDP-Delegation auf dem Gipfel
Oihane AGIRREGOITIA MARTINEZ, Basque Country Spain
Arnold CASSOLA, Malta
Radimir CACIC, Croatia
François DECOSTER, France
Mauro DEL BARBA, Italy
Engin EROGLU, Germany
Sandro GOZI, France
Ismael NUINO, Belgium
Ivan SCALFAROTTO, Italy
Stefanos KASSELAKIS, Greece
Paweł PISKORSKI, Poland
Yvan VEROUGSTRAETE Belgium
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